MAUERSCHAU von Clemens J. Setz

Deutsche Erstaufführung

Vom Wohnzimmerfenster aus beobachten ein junges Paar und ein Freund einen Stalker im Hof, der einer Nachbarin nachstellt. Was als harmlose Feierabendbeschäftigung beginnt, eskaliert plötzlich, als sie selbst in das Visier des Stalkers geraten. Nun versuchen sie, mit den seltsamsten Mitteln den Verstrickungen von Terror und subtiler Gewalt zu entkommen. Verstand und Logik bleiben dabei auf der Strecke, komische, groteske und peinliche Situationen wechseln einander ab.

Mit Thomas Hupfer, Victoria Schmidt und Cyril Elias Sjöström

Regie: Barbara Englert; Dramaturgie: Jutta Kaußen; Klang und Bühne: Jonas Englert; Video: Gilda Weller; Regieassistenz: Leonie Englert.

Mit der Deutschen Erstaufführung von Clemens J. Setz' MAUERSCHAU, starteten Barbara Englert, Jutta Kaußen und ihre Gruppe ein Experiment: Das Theater kam zum Publikum – denn das Stück wurde nicht an den üblichen Theaterspielstätten in Frankfurt aufgeführt, sondern in dem vorübergehend leerstehenden Dachcafé auf der Dachterrasse der Zeilgalerie. Auch die Proben standen dem Publikum offen.

Es war zu beobachten, wie das Stück mit den Schauspielern erarbeitet wurde, Elemente der Inszenierung wie Video, Bühnen- und Klanginstallationen hinzukamen und der Raum sich immer stärker veränderte. Passanten traten ein, blieben eine Weile und gingen wieder, oder sie warteten auf eine Pause und stellten Fragen, Gruppen von Schülern verteilten sich auf den Sitzgelegenheiten oder setzten sich auf den Boden und schauten zu. Mit dem Theater als solchem offenbar nicht vertraut, nahmen gerade sie besonders Anteil: als „Marianne“ in einer Szene die Nerven verliert und weint, standen zwei Jungen auf und wollten hin zu ihr, um sie zu trösten. Besonders beeindruckt waren die Jugendlichen auch von „Georg“, der in der letzten Szene betrunken ziemlich viel Unsinn macht. Zu ihrem großen Erstaunen war „der“ danach gar nicht betrunken. „Hat er das nur gespielt? Das hat er aber gut gemacht“, lautete ihr Kommentar. Was sie auch wissen wollten, war, wo denn die Kameras seien. Unter „Film“ konnten sie sich etwas vorstellen. Jetzt wissen sie, dass Theater so etwas ähnliches ist wie Film, nur ohne Kameras, und dass das in einem Raum stattfindet. In dem man ganz nah mit dabei sein kann.

Den Kontakt mit dem 1982 geborenen Autor knüpften Barbara Englert und Jutta Kaußen bei der Arbeit an dem Fotokunstprojekt „MOMENTUM. Dichter in Szenen“ (Fotografien von Alexander Paul Englert). Clemens J. Setz gehört zu den spannendsten und meistbeachteten jungen deutschsprachigen Autoren. Für seinen Erzählband Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse 2011. MAUERSCHAU ist sein erstes und bislang einziges Theaterstück:

Vorstellungen:

  • Samstag, 10. Dezember 2011
    20:00 Uhr
    Orange Peel, Kaiserstraße 39, 60329 Frankfurt am Main

Spielzeiten:

  • Fr, 23. Sept. 2011
    bis Sa, 24. Sept. 2011
    ehemaliges Dachcafé in der Zeilgalerie Frankfurt am Main
    Mo Di
    immer um 18:00 Uhr

  • Do, 24. Nov. 2011
    bis Fr, 25. Nov. 2011
    ehemaliges Dachcafé in der Zeilgalerie Frankfurt am Main
    Mo Di
    immer um 19:00 Uhr

Kontakt:

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